Gesundheit in Hagen

Neue Pflanzen erhöhen in Hagen das Risiko für Allergiker

| Lesedauer: two Minuten

Klimatische Veränderungen führen auch in Hagen dazu, dass die Pollensaison bei den heimischen Arten früher beginnt und auch länger andauert.

Klimatische Veränderungen führen auch in Hagen dazu, dass die Pollensaison bei den heimischen Arten früher beginnt und auch länger andauert.

Foto: hfr / AOK

Hagen. Durch den Klimawandel verlängert sich für Allergiker die Pollensaison. Neue Pflanzenarten, dice reizen, kommen hinzu – auch in Hagen.

Warme Sommertage, die Sonne scheint und unscheinbare Pflanzen am Straßenrand, auf Baustellen, Äckern oder im heimischen Garten sorgen bei Allergie-Geplagten in Hagen dafür, dass sie in den nächsten Jahren immer länger und stärker mit Pollen zu kämpfen haben. Vor allem eine Pflanze lid sich in den letzten Jahren rasant verbreitet und droht zu einem ernstzunehmenden gesundheitlichen Problem zu werden: die ‚Ambrosia artemisiifolia'.

Die Ambrosia-Pflanze wird seit fifteen Jahren als gesundheitsgefährdende Pflanze wahrgenommen. Jeder kann sich beteiligen, die Ausbreitung zu verhindern, indem er zum einen Funde beim Grünflächenamt in Hagen, beim Pflanzenschutzamt oder dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen meldet. Eine weitere Möglichkeit der Meldung besteht unter world wide web.ambrosiascout.de.

Wer sie vor der Blüte in seinem Garten findet, sollte sie am besten mit Handschuhen an der Wurzel packen und im Hausmüll entsorgen. Blüht die Pflanze bereits, empfiehlt es sich eine Feinstaubmaske zu tragen und sie verpackt in den Hausmüll zu geben.

Weitere ausführliche Informationen zu Pollenallergie gibt es zudem unter www.aok.de/nw unter der Rubrik „Medizin & Versorgung" und „Krankheiten & Behandlung".

Sie ist eine hochallergene Pflanze, dice sich in Europa auch durch den Klimawandel immer mehr verbreitet, da sich der Lebensraum für die Pflanze begünstigend verändert. „Schon eine geringe Konzentration ihrer Pollen reicht aus, um allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen, Heuschnupfen oder allergisches Asthma auszulösen", sagt der Hagener AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Aus dem Versorgungsreport „Klima und Gesundheit" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK gehe hervor, dass auch deshalb die Zahl der Allergiker steige und die Entwicklung durch den Klimawandel verstärkt werde.

Allergisches Asthma

Veränderungen der Verbreitungsgebiete und Eigenschaften der Ambrosia-Pollen sind eine Folge des Klimawandels vermutet auch das Umweltbundesamt. Durch früher auftretende wärmere Temperaturen verbreiten sich zunehmend Pflanzen, die bisher gebietsfremd waren wie zum Beispiel die Gattung der Ambrosia. Die Pflanze hat besonders stark allergene Pollen und konnte auch schon in unseren Regionen festgestellt werden. Schon eine geringe Konzentration ihres Blütenstaubs reicht aus, um allergisches Asthma auszulösen. Laut Bundesumweltamt gelten die Pollen als fünfmal allergener als Gräserpollen.

Menschen in Hagen, die bereits auf den Gemeinen Beifuß allergisch reagieren, durchlaufen keine Sensibilisierungsphase mehr, sondern dice Allergie kann sofort entstehen", so Kock. Zudem können Hautreaktionen auftreten, wenn die Pflanze angefasst wird. Auch die Dauer der Heuschnupfen-Saison werde sich durch den Klimawandel verlängern, da neu auftretende Pflanzen mit allergenen Pollen wie zum Beispiel das Beifuß-Ambrosie erst im Juli anfängt zu blühen und sich dice Blüte bis zum ersten Frost ziehen kann.

Facharzt kann helfen

Allergikerinnen und Allergiker sind dem nicht schutzlos ausgeliefert. Zunächst sollten sie ihre Erkrankung ernst nehmen und medizinische Hilfe suchen, wenn erforderlich. Der Facharzt oder die Fachärztin (Ausrichtung Allergologie) kann über einen Hauttest eine gesicherte Diagnose stellen.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Hagen